Das ehemalige Benediktinerinnenkloster Malgarten liegt im Nordosten der Stadt Bramsche unmittelbar am Flußufer der Hase. Es wurde 1194 auf einem tecklenburgischen Gut gegründet und bestand bis zur Aufhebung im Jahre 1803. Die Klosteranlage ist weitgehend erhalten. Sie besteht aus dem Konventgebäude, der Kirche St. Johannes, einem Kreuzgang, einem Flügel für die Laienschwestern, einem Gast- und Pforthaus, einem Brau- und einem Backhaus und einem Äbtissinnenhaus.
Das Kloster Malgarten blieb in den konfessionellen Wirren der Reformation und des Dreißigjährigen Krieges katholisch. Die Bramscher Region war jedoch lutherisch, so wurde Malgarten zur katholischen „Insel“ im evangelischen Umland. Für die Interpretation der Kircheninnenausstattung ist dies von entscheidender Bedeutung. Die Kirche, die zu den kunsthistorischen Kleinoden im Osnabrücker Land zählt, weist eine vollständige Barockausstattung, Hochaltar, Kanzel von 1691, Chorgestühl von 1605, Kreuz von 1936, Gewölbemalerei aus dem 18. Jahrhundert sowie das Rokoko – Stuckrelief in den Gewölben auf. Kirche und Kreuzgang des Westflügels sind die einzigen erhaltenen Bauten aus der Entstehungszeit.
Heute blühen im ‚Forum Kloster Malgarten’ Kultur und gewerbliche Unternehmen: der Künstler Claus-Gero Heitmann stellt in der Galerie im Kloster Malgarten in wechselnden Ausstellungen nationale und internationale KünstlerInnen vor. Eigene Arbeiten von Heitmann haben außerdem eine ständige Präsentation; ein Restaurant im ehemaligen Amtsrichterhaus bietet Kulinarisches im urigen Ambiente und lädt mit seinem Biergarten zum gemütlichen Verweilen unter den alten Linden ein. Ein Büro für Garten- und Landschaftsarchitektur mit Schaugarten, die Kunsttischlerei Achtquadrat und der internationale Arbeitskreis für Musik e.V. (iam) ergänzen das kreative Angebot.
Auch Führungen durch die alten Klostergemäuer werden von der Stadtmarketing Bramsche GmbH auf Anfrage durchgeführt. Zudem gibt es Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste, die die idyllische Atmosphäre des ehemaligen Klosters ausgiebiger genießen möchten.
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